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Es war einmal ein Frosch, der hatte sein Froschleben gründlich satt. Er saß in seinem dunklen Brunnen und las über die Welt da draußen. Da wollte er kein Frosch mehr sein, sondern lieber eine schöne Prinzessin, aber er wusste nicht, wie er es anstellen sollte, eine schöne Prinzessin zu werden. Da machte er sich eines Tages auf, verließ seinen Brunnen auf der Suche nach einer Prinzessinnengestalt. Er hüpfte über eine Wiese und sah spielende Kinder. Wie gerne hätte er mit den Kindern gespielt. Die Kinder kletterten auf Bäume und rannten über die Wiese und spielten Ball. Da fasste sich der Frosch ein Herz und fragte einen kleinen Jungen, ob er nicht mitspielen könne. Da setzte sich der kleine Junge ins Gras, und da er ein freundliches Kind war, schaute er den Frosch mitleidig an und fragte: „Wie willst Du denn mitspielen?“ und der Frosch antwortete: „Ich kann auch sehr gut rennen, und ich kann auch klettern und mit einem Ball spielen.“ Da lachte der kleine Junge, rannte fort und spielte weiter mit den anderen Kindern. |
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Der Frosch ließ sich aber nicht so ohne weiteres abweisen. Am nächsten Tag kam er wieder und fragte den Jungen, ob er wohl mitspielen dürfe, aber das Kind achtete nicht weiter auf den Frosch. Schließlich, am dritten Tage, als der Frosch wieder ankam und bettelte, ob er nicht mitspielen dürfe, setzte der Junge den Frosch auf den Ast eines alten Baumes und sagte lachend zu ihm: „Du kannst ja Schiedsrichter sein.“ Da saß der Frosch nun in dem Baum und schaute dem Spiel der Kinder von oben zu. Betrübt dachte er, dass er immer noch keine Prinzessin sei. |
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Des Abends, als die Kinder aufhörten mit Spielen, weil es Zeit war nach Hause zu gehen, fing der Frosch an zu quaken, man möge ihn wieder runter heben von seinem Ast. Aber die Kinder hörten ihn nicht und gingen nach Hause. Da schlief der Frosch ein. Des Nachts träumte ihm, wie er eine kleine Prinzessin sei, und wie er mit den Kindern Ball spielte. Da verlor er das Gleichgewicht und plumpste vom Baum. |
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Am nächsten Tag, als die Kinder wieder zum Spielen kamen, saß ein kleines Mädchen am Baumstamm, und die Kinder wunderten sich, denn sie hatten dieses Kind noch nie gesehen. Sie fragten das Mädchen, ob es wohl mitspielen wolle. Da freute sich das Mädchen und rannte wie die anderen hinter dem Ball her. Von dem Tag an hatten die Kinder eine neue Spielgefährtin. |
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Manchmal ging das kleine Mädchen zu dem großen Baum und schaute versonnen in die Baumkrone, so als erinnere es sich an etwas. Dann kam der kleine Junge, nahm sie bei der Hand und holte sie zurück zum Spielen. |
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